Die letzten Tage waren irgendwie verhext. Nichts war mir gut genug, mein Kopf schwer und doch leer, die übrig gebliebenen Gedanken hätten besser sein können. Meine Bilder gefielen mir auch alle nicht mehr und ich hatte viel zu oft schlechte Laune, stellte alles in Frage. A mess inside! Ich fühlte mich innerlich wie dieses alte, verrottete Gebäude: zerschlagen, kaputt, verlassen, verwaist. 
 
Heute morgen, wo die Sonne gerade so wundervoll vom Himmel scheint und meine entladenen Batterien sich direkt wieder auffüllen (ja, ich kann’s direkt merken, das tut sooo gut!), hellt sich ganz vorsichtig auch meine Stimmung leicht auf. Sommer! Ich brauche Dich! Ich hoffe Du bleibst jetzt da. Fast hätte ich es laut flehend ausgesprochen. 
 
Wenn ich jetzt nochmal auf meine Bilder schaue, die vor Monaten irgendwann bereits entstanden, dann denke ich:  ja doch, sie sind schön! Könnten besser sein, aber doch: schön! 
 
 
Selbst das Chaos, die Unordnung hat ihren Reiz. Ich bin leicht verliebt in diesen maroden Schick. Lost Places! Lost Souls! Faszinierend.
 
Und wenn ich dann wieder über mich selbst nachdenke, ist dieses Gefühl irgendwie tröstlich. Vielleicht bin ich trotz mieser Stimmung und meinem verwüsteten Inneren liebenswert und übe Faszination aus. Auf irgendwen. Auch wenn ich mich selbst grad nicht mag. Es wäre ja möglich. Oder nicht? 
 
Ich schiebe die Gedanken schnell beiseite, denn ich weiß noch genau: ich fühlte mich – trotz der Faszination, die diese alten, leeren Hallen auf mich ausübten und des ausgelösten Staunens – während des ganzen Aufenthaltes seltsam unbehaglich. Als Angst würde ich es nicht bezeichnen, aber doch schon so, als könnte jederzeit das Böse aus der Ecke springen und mich verschlingen. Ok, das ist übertrieben und irrational, schließlich ist das hier kein Horrorfilm, aber ’sich wohl fühlen‘ fühlt sich definitiv anders an. Solche Gefühle möchte ich jedenfalls NICHT bei meinem Umfeld auslösen. ;-)
 
 
Der Plan? Einen echten Plan habe ich nicht. Aber ich hole wohl heute mal meinen verpassten Spaziergang vom Wochenende nach und nutze die seltenen Sonnenstrahlen diesen Sommer, um meine Energiereserven aufzuladen. Es ist grad die beste und einfachste Therapie gegen graue Laune und einen angeschlagenen Gesundheitszustand die ich mir vorstellen kann. Irgendwann wird sich das Chaos der letzten Tage dann hoffentlich genauso verziehen, wie der mausgraue Schleier über dem blauen Himmel.  Glas, halbvoll, Optimismus und so. ;-)
 
Wenn ihr könnt, macht es genauso wie ich! Raus, Sonne und Sauerstoff tanken, RELOAD!
 
Ich wünsche euch einen tollen Wochenstart. 
 
Sonnige Grüße
Bille