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{"id":3999,"date":"2014-08-21T01:02:08","date_gmt":"2014-08-20T23:02:08","guid":{"rendered":"http:\/\/kriegundliebe.de\/?p=3999"},"modified":"2023-07-06T14:49:50","modified_gmt":"2023-07-06T12:49:50","slug":"lerne-geduldig-zu-sein-fotografiere","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kriegundliebe.de\/lerne-geduldig-zu-sein-fotografiere\/","title":{"rendered":"Lerne, geduldiger zu sein. Fotografiere!"},"content":{"rendered":"

Ich bin wirklich ungeduldig. Es kann mir nie schnell genug gehen und lange Vorbereitungen hasse ich auch. Es kann auch\u00a0vorkommen, dass ich meine Meinung wieder \u00e4ndere, wenn ich zuviel Zeit zum Nachdenken habe. Meine Idee wieder bl\u00f6d finde, meine Pl\u00e4ne wieder umwerfe.\u00a0<\/p>\n

Ungeduld\u00a0ist Dein\u00a0Feind.\u00a0<\/h2>\n

Mein ganz pers\u00f6nliches Problem: Bin ich ungeduldig, werde ich hibbelig. Dann denke ich auch zuviel \u00fcber das Thema der Wahl nach. Und ja, ich werde dann auch schon mal wieder unsicher. Und noch mal ja: ich k\u00e4mpfe oft\u00a0dagegen an, aber oft verliere ich diesen Kampf noch.\u00a0<\/p>\n

Das ist auch einer der Gr\u00fcnde, warum meine Freunde mir gerade mal 4 Tage Zeit lie\u00dfen zwischen meinem Geburtstag & Abflug, als sie mir einen Kurztrip nach Irland schenkten. Meine erste Reise allein. Ich h\u00e4tte ja wieder Muffensausen bekommen k\u00f6nnen, h\u00e4tte wom\u00f6glich zu viel dar\u00fcber nachgedacht, dass es alleine vielleicht doch\u00a0bl\u00f6d werden k\u00f6nnte. \u00a0<\/p>\n

Doch so wurde ich ins kalte Wasser geworfen…\u00a0und erlebte am Ende eine meiner wundervollsten Reisen, die mich nachhaltig ver\u00e4ndern sollte. Wie es im Einzelnen f\u00fcr mich war kannst Du in meinem 3-teiligen Bericht nachlesen: Der Cliff Walk (von Greystones nach Bray)<\/a>, Glendalough<\/a> und ein Tag in Dublin<\/a>.\u00a0<\/p>\n

Wenn man so ungeduldig ist wie ich, dann ist speziell\u00a0das Fotografieren immer wieder eine besondere Herausforderung. Ich habe schon oft eine Foto vergeigt oder gar nicht erst geschossen, weil ich es \u00fcber meine Ungeduld entweder versaut habe oder aber meine Idee wieder kaputt gedacht habe. Aber ich lerne, geduldiger zu sein.\u00a0Mit jedem Bild, dass ich aufgrund meine Schw\u00e4che verkackt habe.\u00a0<\/p>\n

Besonders\u00a0in Irland hatte ich ein paar wundervolle, geduldige Momente. Wie zum Beispiel diesen hier, als ich in Glendalough in Wicklow ewig lang an diesem Flu\u00df stand, um eine Langzeitbelichtung des Wassers hinzubekommen.\u00a0<\/p>\n

\"Langzeitbelichtung<\/a><\/p>\n

Einfach mal einen Gang raus nehmen.\u00a0<\/h2>\n

Knipst Du\u00a0zu schnell, verwackelst Du. Oder nutzt die falschen Einstellungen an der Kamera. Oft sitzt auch\u00a0der Fokus an der falschen Stelle und das Bild ist einfach schlecht. Die Motive sind m\u00f6glicherweise beliebig, nichtssagend. Oder Du bekommst Dein Motiv in der Schnelle\u00a0nicht vor die Kamera. Ich denke da zum Beispiel an Tierfotografie. Oder auch an die Streetfotografie. Kinder!<\/p>\n

Richtig bl\u00f6d wird es, wenn Du in der Hektik am geilsten Detail vorbei guckst oder den Ausschnitt v\u00f6llig banane gew\u00e4hlt hast und Dich dann \u00e4rgerst, Dir keine Zeit gelassen zu haben, um\u00a0genauer hinzuschauen und so die Chance auf ein mega Foto verpasst hast. Im Urlaub zum Beispiel. An Orten eben, an denen Du so schnell nicht wieder sein wirst.\u00a0<\/p>\n

Und zuhause schaust Du dann auf Deine Ausbeute und bist wegen all der Patzer frustriert und siehst Dinge am Rande oder im Hintergrund des Bildes, die Dir aus einer anderen Perspektive oder mit etwas mehr Fokussierung ein Knallerbild eingebracht h\u00e4tten. Ist mir alles schon passiert. Und passiert mir immer noch.\u00a0<\/p>\n

Spontan ist super. Aber Vorbereitung manchmal besser.\u00a0<\/h2>\n

Hast Du\u00a0eine bestimmte Idee im Kopf brauchst Du\u00a0Geduld, Ruhe und auch Ausdauer. Und ganz wichtig: Vorbereitung. Zuerst im Kopf. Dann live.<\/p>\n

Nicht immer, klar. Spontane Shots sind auch toll. Aber die, die zuvor in Deinem Kopf entstehen und f\u00fcr die Du Dir richtig Zeit nimmst, die k\u00f6nnen noch mal eine ganze Ecke besser werden.\u00a0<\/p>\n

\"Frau<\/a><\/p>\n

Geduld ist eine Tugend.\u00a0<\/h2>\n

Bla bla. Blubb. Tausend Mal geh\u00f6rt. Ommas Lehrspr\u00fcche kennen wir alle. Und belehren l\u00e4sst sich ja niemand wirklich gern. Und doch ist manchmal ein F\u00fcnkchen Wahrheit dran.<\/p>\n

Ich schaffe es nicht immer, geduldig zu sein. Viel zu oft noch schmei\u00dfe ich die Brocken hin und breche mein Vorhaben ab, wenn ich nicht zeitnah ein erstes, passables Ergebnis erhalte. Dann bin ich dank meiner Ungeduld frustriert und verliere die Lust. Doch gerade diese und mehr noch die gegenteiligen Situationen haben mir gezeigt, dass man sich in Geduld \u00fcben sollte.\u00a0<\/p>\n

Denn\u00a0da gibt es diese Tage, an denen l\u00e4uft es besser und ich werde f\u00fcr meine Geduld belohnt. Als Dank schaue ich auf ein Foto, mit dem ich wirklich, wirklich zufrieden bin. Und was sicherlich auch Dir dann besser gef\u00e4llt.\u00a0<\/p>\n

\"Bildcomposing<\/a><\/p>\n

365 Tage fotografieren = 365 M\u00f6glichkeiten, Geduld zu \u00fcben?<\/h2>\n

Bei Weitem nicht! Ich k\u00f6nnte zwar behaupten, dass es genau so ist, aber ich bin nicht hier, um Dir was vor zu machen. Und vor allem will ich mir selbst nichts vor machen.<\/p>\n

\u00a0365 Tage jeden<\/strong> Tag ein Foto machen ist eine besondere Herausforderung<\/a>. Wenn Du einen Tagesjob hast und ein einigerma\u00dfen vern\u00fcnftiges Sozialleben, dann bleibt oft einfach\u00a0keine Zeit, t\u00e4glich\u00a0stundenlang nur mit der Kamera vor den Bienchen und Bl\u00fcmchen zu sitzen und sich in Geduld zu \u00fcben. Zumindest dann nicht, wenn man seine sozialen Kontakte nicht komplett aufgeben m\u00f6chte.<\/p>\n

Also brechen wir die 365 M\u00f6glichkeiten herunter und werden realistisch. Einen Tag in der Woche schaffst Du es mit Sicherheit, Dich voll und ganz auf das Fotografieren zu konzentrieren. (Und dazwischen lernst Du mit Deiner Kamera umzugehen, Deinen Blick zu schulen sowie\u00a0Konsequenz und\u00a0Durchhalteverm\u00f6gen. Und st\u00fcckchenweise entwickelst Du dabei auch Deinen ganz eigenen Stil.)\u00a0<\/p>\n

Ich habe gar nicht den Anspruch, jedes Mal ein Knallerfoto abzuliefern. Davon habe ich mich schnell verabschiedet. Das w\u00e4re zwar sch\u00f6n, setzt mich aber selbst viel zu sehr unter Druck.<\/p>\n

Ich m\u00f6chte kontinuierlich besser werden. Und \u00a0der Lerneffekt ist auch ohne diesen \u00fcbertriebenen Anspruch enorm.\u00a0<\/p>\n

Aber wenn ich einige Tage hintereinander durch meine Ungeduld und unter Zeitmangel (oder aufgrund anderer, widriger Umst\u00e4nde) nur Schnellsch\u00fcsse abliefere, schl\u00e4gt mir das auf die Laune. Und ermahnt mich: so funktioniert es nicht.\u00a0<\/p>\n

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