Ich wohne nun schon mein halbes Leben in D\u00fcsseldorf und damals war es f\u00fcr mich hier ein absolutes Feierparadies. D\u00fcsseldorf, das \u201eDorf\u201c am Rhein. Hier gab es eine feste Feiergemeinde, wo jeder jeden (irgendwie und doch wieder nicht) kannte und man sich am Wochenende grunds\u00e4tzlich mindestens einmal, wenn nicht sogar mehrfach \u00fcber den Weg lief.<\/p>\n
Ich erinnere mich an mehrere Clubs, in denen ich mich zuhause f\u00fchlte und am Wochenende stets die Qual der Wahl hatte, in welchem Tanzschuppen ich nun mein Geld, meinen Schlaf und ganz viel Bl\u00f6dsinn lasse. Ja doch, es war lustig damals.<\/p>\n
Und heute? Heute gibt es nicht mehr wirklich viel, was mich partytechnisch umhaut. Nun, ich gebe zu, ich bin auch \u00e4lter geworden. So h\u00f6chstens knapp 15-20 Jahre. Unwesentlich also.<\/p>\n
Die Wahrheit ist aber: Ich muss heutzutage auch gar nicht mehr jedes Wochenende ausgehen und mir die N\u00e4chte um die Ohren schlagen. Ja, ein bisschen Spie\u00dfer steckt inzwischen in mir, glaube ich. Manchmal zumindest.<\/p>\n
Doch auch, wenn ich nicht mehr so oft ausgehen MUSS, manchmal WILL ich es einfach. Mal raus. Leute kennen lernen. Tanzen. Flirten. Was man als Single-Frau halt mal so machen m\u00f6chte.<\/p>\n
Und dann stehe ich da und frage mich: was hat mir D\u00fcsseldorf in der Hinsicht eigentlich noch zu bieten?<\/p>\n
Ich will ehrlich sein: nicht mehr viel! Ich habe keinen Stammclub mehr wie damals. Vieles ausprobiert und doch kam keiner der Clubs bisher an \u201edamals\u201c heran. Alles, was Potential hatte, verschwand in dem Moment, als ich es liebgewonnen hatte. Die Harpune. Das Rotkompott. Das Foyer.<\/p>\n
Und dann, letztes Jahr, kamen pl\u00f6tzlich zwei wilde Piraten daher und erfreuten mein Herz mit einer wahnsinnig sch\u00f6nen After Work Open Air Party. Jeden Donnerstag. Jede Woche im Sommer. Bei meist saugutem Wetter. Und das auch noch an meinem Lieblingsplatz, direkt an der Apollowiese.<\/p>\n Ich spreche von den Strandpiraten am KIT Caf\u00e9. Ins Leben gerufen von Oliver van Lin<\/a> und Starskie<\/a>, beide meine erkl\u00e4rten Sommerhelden.<\/p>\n Jeden Donnerstag von 18 Uhr bis 0 Uhr beschallen die Strandpiraten<\/a>\u00a0mit wechselnden Gast-DJ\u2019s die Terrasse vor dem KIT Caf\u00e9<\/a> bis hin auf die gro\u00dfe Wiese direkt neben dem Apollo-Variet\u00e9. Dort kann man einfach nur die Sonne genie\u00dfen (ja, der liebe Gott ist ein Strandpirat und schenkt uns meist tollstes Sommerwetter), Leute treffen, den Feierabend genie\u00dfen, ein – zwei – drei Bierchen trinken, auf der Decke hocken oder das Tanzbein schwingen.<\/p>\n Diese tolle Open Air Party kostet nicht mehr als einen s\u00fc\u00dfen Euro, den man mit abdr\u00fcckt, wenn man sich sein erstes Getr\u00e4nk dort kauft. Als Geschenk zur\u00fcck bekommst Du einen verruchten\u00a0Stempel auf Dein Handgelenk und einen tollen Sommerabend unter Gleichgesinnten\u00a0bei toller, elektronischer Musik.<\/span><\/p>\n Schaut man sich die Besucherzahlen an, hat D\u00fcsseldorf offenbar nach einer solchen Gelegenheit gelechzt. Waren es letztes Jahr zu Beginn vielleicht 200 Leute, standen am Ende auf der Abschlussparty bereits circa 2.000 Menschen vor dem KIT. Der Start in diesem Sommer wurde sogar mit 5.000 musikhungrigen Sonnenpiraten gefeiert. Also definitiv: JA! D\u00fcsseldorf braucht und will die Strandpiraten!<\/p>\n In der Regel tummeln sich gesch\u00e4tzt\u00a0etwa 2.000-3.000 Menschen vor dem KIT und auf der Wiese (vielleicht sind es auch mehr), die den Feierabend bei netter Musik gemeinsam hinter sich lassen und f\u00fcr ein paar wenige Stunden die Zeit vergessen und in den Sonnenuntergang tanzen wollen. Und der ist an der Rheinkniebr\u00fccke direkt neben dem Rheinturm einfach jedesmal wieder spektakul\u00e4r sch\u00f6n.<\/p>\n \u00dcbrigens kann man bei den Strandpiraten sehr gut sein Auge f\u00fcr People-Fotografie schulen und sich ausprobieren – zumindest so lange, wie man noch n\u00fcchtern genug ist. ;-) Ich habe hier bereits oft meine Kamera im Anschlag gehabt. Sei es, um Leute zu fotografieren, oder um ein weiteres meiner zig-trilliarden Sonnenuntergangsfotos an der Br\u00fccke zu schie\u00dfen. Alle Fotos in diesem Artikel stammen von eben diesen Strandpiraten Parties. Ich habe bewusst darauf verzichtet, Fotos von einzelnen Personen hochzuladen. Aber M\u00f6glichkeiten f\u00fcr solche Fotos und tolle Momente\u00a0hast Du hier zuhauf. ;)<\/p>\n Mein Tipp: wenn Du, wie ich, nicht der geborene People Fotograf bist, nimm\u2019 am besten ein Objektiv mit l\u00e4ngerer Brennweite. So kannst Du sicher aus der Entfernung fotografieren, ohne dass man Dich sofort bemerkt und bist trotzdem nah genug dran. Am gl\u00fccklichsten hat mich bei meinen Versuchen zuletzt\u00a0mein 105 mm f2,8mm Macro Objektiv von Nikon gemacht, gerne fotografiere ich aber auch mit dem 50 mm f1,8. Einfach ausprobieren, es gibt ja noch ein paar Gelegenheiten.<\/p>\n Unsere Stadt wacht mit Argusaugen \u00fcber das Geschehen am Rhein. Bei so vielen Menschen ist der M\u00fcll, der hinterlassen wird, inzwischen ein gro\u00dfes Problem geworden. Zwar geben sich die Mitarbeiter des KIT und auch die Veranstalter gro\u00dfe M\u00fche, daf\u00fcr Sorge zu tragen, dass der Platz sauber bleibt und bis in die Morgenstunden wieder aufger\u00e4umt ist, doch bei mehreren tausend\u00a0Menschen ist das fast unschaffbar ohne die Hilfe aller Beteiligten.<\/p>\n<\/a><\/p>\n
Der liebe Gott ist ein Strandpirat<\/h2>\n
Die Strandpiraten: Wann und wo?<\/h2>\n
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Braucht D\u00fcsseldorf die Strandpiraten?<\/h2>\n
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Goodie f\u00fcr Fotografen und Fotoliebhaber<\/h2>\n
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Eine gro\u00dfe Bitte habe ich am Schluss noch:<\/h2>\n