Alle 365 Tage, wenn sich das Jahr dem Ende neigt, überlegen sich viele, was sie sich für das neue Jahr wünschen und vornehmen. Ich bin da nicht anders. Erfahrungsgemäß schafft man allerdings nur einen Bruchteil dessen, was auf dem Zettel stand. Neujahrsvorsätze scheinen ja irgendwie grundsätzlich zum Scheitern verurteilt.

Neues Jahr, neues Glück?

Ich ertappe mich oft dabei, wie ich mir sehnsüchtig das neue Jahr herbei sehne. Das letzte Jahr hinter mir lassen möchte und hoffe, dass mit der neuen Zahl im Jahresdatum dann alles anders wird. Besser natürlich, klar. Als würde man eine unsichtbare Ziellinie übertreten, hinter der jedes Jahr am 1. Januar das große Glück wartet. Es kann ja nur so sein. Oder ist das ein Irrglaube?

In den letzten Tagen habe ich oft an meinen Artikel denken müssen, den ich im letzten Jahr geschrieben habe. Eine öffentliche Dokumentation aller meiner Ziele, Wünsche und Träume. Jetzt wurde es Zeit, zu kontrollieren, welche Punkte ich davon auch wirklich umgesetzt habe. Habe ich alle meine Ziele erreicht? Oder habe ich mir zuviel vorgenommen? Wie realistisch war ich? Und kann ich heute sagen: Check! You’ve got it!?

Neues Jahr, neues Glück? Mein Resümee und meine großartige Liste des „Scheiterns“.

Scheitern hört sich wirklich bitter an. Ich empfinde das Nicht-Erreichen meiner ursprünglichen Ziele allerdings gar nicht als Scheitern. Deshalb steht es in Gänsefüßchen. 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich habe nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Mir kam das Leben dazwischen und hatte ganz einfach andere Pläne für mich. Gräme ich mich deswegen? Nein! Was im letzten Jahr nicht erreicht wurde,… nun ja, dafür habe ich nun ein weiteres Jahr Zeit. Und wenn das nicht reicht, dann eben ein weiteres.

Einige Dinge, die mir unglaublich wichtig waren, habe ich nicht so umsetzen können, wie ich es mir gewünscht hätte. Um ehrlich zu sein waren es sogar mehr, als mir lieb ist. Doch unter dem Strich habe ich aus allem eine Lehre für mich gezogen und noch mehr über mich selbst gelernt. Und mit diesem Wissen kann ich es künftig besser machen. Diese Erkenntnisse sind viel wichtiger, als sich über nicht erreichte Punkte meiner Neujahrsvorsätze zu ärgern.

Ich habe z.B. das Studium zur Marketing-Kommunikationswirtin nicht beendet, es trotz wirklich verdammt guter Noten vorzeitig abgebrochen. Viele sagten, ich sei bekloppt, bei DEN Noten (fast jede Klausur „sehr gut“) abzubrechen. Ja, mag sein. Ich hab’s dennoch getan. Weil mir ein Präsenzstudium weit mehr gebracht hätte, als die gewählte Form bei der Vame Business Academy. Ich habe mich kaum motivieren können und so immer bis zur letzten Minute mit allem gewartet. In der Zwischenzeit baute sich ein schlechtes Gewissen in mir auf und ich erhöhte damit mein inneres Stresslevel, was mir gar nicht gut tat. 

Was ich daraus gelernt habe? Dass es am wichtigsten ist, sich bei dem, was man tut, auch wohl zu fühlen und das Gefühl zu haben, das Richtige zu tun. Und das hatte ich nicht.

Außerdem habe ich dadurch entdeckt, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, auch kostenlos an Wissen zu kommen. Und das ich keinen verdammten Schein brauche, um zu wissen, dass ich etwas weiß und kann oder gelernt habe.

Tipp: wer sich weiterbilden will findet im Netz massig Möglichkeiten, sein Wissen – meist sogar kostenlos oder für kleines Geld – zu erweitern. Zum Beispiel bei edX, iversity oder auch udemy. Und das sind nur einige Plattformen, es gibt noch viel mehr. Vielleicht wäre das sogar eine Idee für einen eigenen Blog-Artikel. Interessiert Dich sowas? Dann lass es mich über die Kommentare gern wissen.

Ich habe es leider auch nicht geschafft, regelmäßiger zu bloggen, endlich mal mit Yoga anzufangen, einen weiteren Fotokurs zu machen oder meinen Fernseher dauerhaft aus meinem Wohnzimmer zu verbannen. Auch das geplante Pärchen-Shooting konnte ich nicht umsetzen, mein Tattoo Nummer 4 wartet immer noch auf mich und so viele Bücher, wie ich gerne lesen wollte, habe ich immer noch nicht gelesen. Ich bin auch immer noch Single und – verdammt, das tut mir wirklich ein bisschen weh – mein 365 Tage Projekt habe ich auch nicht wie geplant durchgezogen.

In allem „Schlechtem“ steckt auch etwas Gutes.

Wenn ich mir meine Liste des „Scheiterns“ ansehe, so entdecke ich dennoch gute Dinge darin. Dinge, die für mich viel Wert haben.

Ich habe zwar weniger gebloggt, aber meine Artikel haben sich dennoch verändert. Ich finde, zum Besseren. Und das ist etwas Gutes!

Ich habe zwar nicht mit Yoga angefangen, aber ich habe mit der lieben Bettina von Oh my Yogi zumindest schon einmal eine Yoga-Schnupperstunde besucht und für Betti eine Gastartikel auf ihrem Blog veröffentlicht – und mit ihr vor allem einen wundervollen Menschen kennengelernt. Ich hoffe, ich finde im nächsten Jahr öfter mal wieder Gelegenheit für ein Treffen mit der lieben Betti. 

Neues Jahr, neues Glück

Überhaupt habe ich dieses Jahr super viele, liebe neue Menschen kennenlernen dürfen. Einige davon sind mir innerhalb kürzester Zeit sehr ans Herz gewachsen. Diejenigen wissen an dieser Stelle, dass sie gemeint sind und dürfen sich hiermit herzlich umarmt fühlen. 

Einen Fotokurs habe ich übrigens auch nicht besucht, aber dafür habe ich mir eine neue Kamera gekauft und mich damit sehr, sehr glücklich gemacht.

Tattoo Nr. 4 und das Pärchen-Shooting kann ich auch im nächsten Jahr noch nachholen. Den Fernseher kann ich auch im nächsten Jahr noch einmal aus meinem Wohnzimmer verbannen – und dann vielleicht wirklich dauerhaft. Manche Dinge muss man eben immer wieder angehen, bis es klappt. Jahrelange Gewohnheiten ändert man eben nicht immer leicht von heut auf morgen.

Statt vieler Bücher habe ich viele Blogs gelesen, ja regelrecht in mich aufgesaugt. Und einige E-Books gelesen. Zum Beispiel das E-Book von Conni von Planet Backpack, welches ich nur empfehlen kann. Voll mit Wissen, Ressourcen und Motivation für angehende Digitale Nomaden. Und zu Weihnachten habe ich einen Kindle geschenkt bekommen, auf dem schon das nächste Buch aus meiner Lese-Liste wartet: The Suitcase Entrepreneur*. Gibt es als Kindle Version derzeit für ’nen Appel und ’nen Ei bei Amazon.

Suitcase Entrepreneur

An meinem 365 Tage Projekt bin ich gescheitert (und das tut ein bisschen weh), aber mir kam einfach das Leben dazwischen. Eine OP und weitere gesundheitliche Zwangs-Auszeiten haben mich in die Knie gezwungen und am Ende musste ich mir eingestehen, dass ich mir etwas vormache, wenn ich mein 365 Tage Projekt weiterhin so nenne. Ziemlich ausführlich hatte ich meine Gedanken dazu in einem langen Blog-Post verfasst.

Neues Jahr, neues Glück? Meine großartige Erfolgsliste.

Breche ich das Jahr herunter, so habe ich nicht nur Dinge nicht geschafft, sondern viele Dinge eben doch. Sicher ausbaufähig, aber ich kann mich auch über die kleinen Dinge freuen. Jeder Schritt zählt schließlich, nicht wahr?

Ich wollte öfter mal Freunde außerhalb von Düsseldorf besuchen. Die Schlagzahl lässt sich wirklich noch erhöhen, aber einige Male mehr als im Jahr davor habe ich es wirklich geschafft.

Ich wollte einen neuen Job finden und das ist mir gelungen. Ein Traumjob ist es immer noch nicht. Aber seit März arbeite ich mit wirklich tollen Arbeitskollegen zusammen und habe keine Bauchschmerzen mehr, wenn ich an die Arbeit denke, wie es zuvor bei meinem letzten Arbeitgeber der Fall war. Das ist doch schon viel wert, oder nicht?

Schüchtern hatte ich mir gewünscht, im Jahr 2014 die 200 Likes Marke für meinen Blog bei Facebook zu knacken. Und Hell Yeah! Ich habe sie sogar überschritten und stehe derzeit bei 287 Likes. Eine Zahl, die mich glücklich macht. Und die meine Erwartungen wirklich übertroffen hat, wenn man bedenkt, dass mein oben genanntes Ziel (mehr bloggen!) gar nicht erreicht wurde.

Ich wollte 2014 Krieg & Liebe ein neues Gewand verpassen und das habe ich gemacht. Das Re-Design scheint den Menschen auch wirklich zu gefallen. Mit dem Re-Design, welches Ende Mai live ging, habe ich meine Absprung-Rate von 60-70 % auf 1-3 % minimiert.

Das bedeutet, die Menschen schauen sich mehr Seiten auf meinem Blog an, weil es ihnen offenbar bei mir gefällt. Und ein paar wenige Besucher mehr habe ich insgesamt dadurch auch erzielt. Trotz des unregelmäßigen Bloggens. Und was beweist das? Nicht nur, dass das Re-Design gefällt, sondern auch, dass meine Artikel sich offenbar wirklich verändert haben und mehr Anklang finden. Ich habe mit meinem Baby sogar in diesem Jahr erstes, kleines Geld verdient. Das freut mich wirklich total.

Im Februar habe ich Geburtstag und meine Freunde, die von meinen Wunsch, einmal allein in Urlaub zu fahren, wussten, haben mich nach Irland geschickt. Damit haben sie mir die Angst vor dem Alleinreisen genommen. Da ist ein Knoten geplatzt. Dieses Jahr war ich also allein in Irland und eine Woche in Barcelona und Gerona. Und es soll noch so viel mehr kommen. Ich habe mich schon tausend Mal bedankt, möchte das aber an dieser Stelle noch einmal tun: Liebe Freunde, ich liebe euch und bin euch sooo dankbar für dieses tolle Geschenk! Ihr seid einfach die Größten! :-*

Ein ganz wichtiger Erfolgspunkt für mich in 2014 ist das Loswerden meiner Zahnspange! Im Juli 2013 habe ich die Zahnspange bekommen und ich will nichts beschönigen: ein Spaziergang war das absolut nicht. Ich hatte nach jedem Drahtwechsel Entzündungen im Mund und tagelang Schmerzen, essen machte mir nicht mehr wirklich Spaß und ich ließ eine Kiefer-OP, bei der mein Unterkiefer 6-7 mm nach vorne versetzt werden musste, über mich ergehen. Durch die Narkose fiel ich in ein zeitweises, aber sehr krasses Depri-Loch (ich wusste gar nicht, dass es sowas wie eine Narkose-Depression gibt) und auch mein Selbstbewusstsein hatte insgesamt arg unter dem Teil gelitten. Ich habe immer versucht, es mir nicht anmerken zu lassen, aber das gelang mir mal besser, öfter schlechter.

Seit dem 8. Dezember kann ich der Welt nun wieder mit einem strahlenden Lächeln begegnen – die für die letzten Feinkorrekturen nötigen Invisalign Schienen sieht kein Mensch und DAS, liebe Leute, ist nun wirklich ein Spaziergang und mein Selbstbewusstsein hat direkt wieder einen Schub nach vorn gemacht. Würde ich das alles nochmal über mich ergehen lassen? Ja, ich glaube schon. Mit Bauchschmerzen, aber ich würde. Ich muss nur in den Spiegel schauen und lachen und dann weiß ich, wofür das alles gut war. 

Es gibt also insgesamt viele, viele Erlebnisse und Erkenntnisse, die wirklich gut waren in 2014, auch wenn ich vieles von meinen ursprünglichen Plänen nicht umsetzen konnte. Ich habe mir – natürlich! – einiges für das nächste Jahr vorgenommen, aber es ist wesentlich weniger als noch im letzten Jahr. 

Das, was mir wirklich wichtig ist, soll künftig (noch) mehr Fokus und Raum bekommen. Natürlich ganz vorn mit dabei ist die Fotografie und mein Blog und das Reisen. Eigentlich ist dass das Einzige, worauf ich mich im nächsten Jahr konzentrieren möchte.

Ich habe viele Ideen im Hinterkopf, die ich – nach und nach – umsetzen möchte. Mein Blog braucht ein wenig mehr Zuwendung und Schönheitspflege und die soll ihm zuteil werden. Fotografisch möchte ich noch vieles ausprobieren. Aber mich hier auch etwas mehr fokussieren.

Genaueres erfährst Du, wenn es soweit ist, da möchte ich (noch) nicht so genau ins Detail gehen. Die Gedanken dazu habe ich nämlich noch nicht zu Ende gedacht. 

Ich möchte im nächsten Jahr generell einfach mehr tun, was mich glücklich macht. Und dabei viel intensiver als vorher noch auf meinen Bauch hören. Denn, verdammt nochmal, mein Bauch hatte bisher immer Recht und sagt mir immer ziemlich deutlich, was gut für mich ist und was nicht. Ignorieren zwecklos, ich hab’s versucht! Hat NIE zum Erfolg geführt (außer zu der Erkenntnis, dass ich mehr auf meinen Bauch hören sollte). 

Aber der allerwichtigste und allerbeste Neujahrsvorsatz, den man haben kann, ist eigentlich dieser hier:

Nimm Dir nichts vor. Mach es einfach!

Und damit wünsche ich Dir einen großartigen Start ins neue Jahr mit 365 tollen Gelegenheiten, 2015 zu einem super Jahr für Dich zu machen. Und wenn Du doch Neujahrsvorsätze hast, verrate sie mir – etwas weiter unten über die Kommentare. Hast Du welche? 

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