Kurzer Rückblick: Darum ging es in Teil I

Vor ein paar Wochen habe ich euch bereits an meinem ersten Tag in Irland teilhaben lassen, heute soll es endlich weiter gehen. Im ersten Teil ging es um meine Ankunft in Irland, die Busfahrt vom Flughafen nach Greystones und dann um den wagemutigen, halsbrecherischen Cliff Walk von Greystones nach Bray, den ich bei Wind und Wetter entgegen aller Warnungen gelaufen bin. Es war wirklich knapp, aber ich habe es überlebt. ;-)

Scherz beiseite, so wagemutig war es dann doch nicht, auch wenn mich die nach dem Weg befragten Einwohner stets von meinem Vorhaben abbringen wollten. Wahrscheinlich waren sie lediglich besorgt um meine weißen Turnschuhe, denn der Weg war nass und teilweise sehr matschig, aber durchaus angenehm zu laufen und auf keinen Fall gefährlich, wie sich später herausstellte. Und irgendwie hatte diese Kombination aus wilden Klippen, dunklen Wolken, Regen und dem Rauschen des Meeres etwas wahnsinnig Schönes!  Wenn ihr also mal in der Gegend seit: lasst euch bloß nicht einreden, es wäre nicht gangbar, weil es zu „mucky and greasy“ wäre. Feste Schuhe an, gute Laune ins Gepäck und los! Die ganze Geschichte zu meinem Cliff Walk von Greystones nach Bray könnt ihr hier nochmal nachlesen. 

Ankunft in Glendalough, Wicklow Mountains. 

Nachdem ich den Cliff Walk also geschafft und mich kurz bei MC Donald’s mit einer mickrigen Pommes gestärkt hatte, brachte mich der St. Kevin’s Bus sicher und bequem von Bray (exakt neben MC Donald’s findet ihr die Haltestelle) direkt zum Visitor Center nach Glendalough. Die Fahrt dauerte gerade einmal 45 Minuten und mein Hotel, das Glendalough Hotel, lag direkt neben dem Visitor Center. Allerdings war es bei meiner Ankunft um etwa 19:30 Uhr stockfinster und es regnete inzwischen in Strömen, sodass ich zunächst Schwierigkeiten hatte, den richtigen Weg zu finden. Straßenlaternen gab es direkt vor dem Visitor Center keine und ich Tollpatsch bin natürlich direkt falsch abgebogen und stand da erst einmal blöd in der Finsternis. Gott sei Dank ist der Busfahrer so lange stehen geblieben und hat mir den Weg ein wenig mit seinen Scheinwerfern beleuchtet, bis ich endlich auf dem richtigen Weg war. Sonst wäre ich wahrscheinlich noch in dem angrenzenden Fluss gelandet.

So aber kam ich – zwar wieder einmal klatschnass – aber doch sicher im Hotel an. Ich wurde sehr herzlich und direkt mit Namen empfangen, man hatte offenbar schon auf mich gewartet, und nachdem ich eingecheckt hatte stapfte ich als allererstes in mein Hotelzimmer, denn ich musste dringend aus den nassen Klamotten raus und brauchte unbedingt eine heiße eine Dusche. Das Hotel war wirklich heimelig und einladend und mein Zimmer sehr sauber, geräumig und das Bad dank der riesigen Badewanne ein Traum.

Glendalough Hotel

Glendalough Hotel

Glendalough Hotel

Glendalough Hotel

Ich hatte vorab gelesen, dass mein Zimmer nach Hinten in den Hof raus gehen würde – und das war perfekt, als ich es dann sah. Wenn ich das Fenster öffnete, konnte ich nicht nur den Regen hören, sondern auch die schnellen Stromschnellen des neben liegenden Glendasan River hören und dank der Außenbeleuchtung sogar im Dunkeln auch sehen. Und bamms, schon wieder hatte mich der Naturflash volle Breitseite erwischt. Ich bin am Meer schon immer so fasziniert von starken Wellen und der Geräuschkulisse; der Fluss konnte von der her Atmosphäre bei dem strömenden Regen durchaus mithalten. Doch, hier fühlte ich mich sofort wohl. Und erst Recht, nachdem ich am nächsten Morgen einen ersten Blick aus der Fenster warf. WOW! 

Glendasan River

Glendalough Hotel ViewIhr könnt an den Fotos erkennen, dass ich noch super schlaftrunken war, als ich diese Bilder am nächsten Morgen geschossen habe, mein Blick war noch ziemlich verklärt. Aber ihr erkennt, was ich meine, nicht wahr?

Nach dem Bad und mit finsteren Augenrändern und absoluter Müdigkeit im Gesicht machte ich mich noch schnell runter in das Hotelrestaurant, denn die Pommes von MC Donald’s waren wirklich etwas für den hohlen Zahn, so konnte ich nicht ins Bett gehen – auch wenn ich das am liebsten sofort getan hätte, denn ich war so hundemüde, dass es weh tat. Überall! Die Kellnerin im Restaurant (leider habe ich ihren Namen wieder vergessen, verdammt) begrüßte mich auch direkt mit den Worten „Haa, you look tired, my dear!“ – Hmpf. Doch eigentlich war auch sie mehr als zuvorkommend und nett, unterhielt sich interessiert mit mir, wo ich denn her käme und warum ich denn so müde sei. Wirklich sehr herzlich. 

Ich bestellte mir ein Guinness und machte mich anschließend über ein göttliches Thai Curry her. Mjamm, das hatte ich wirklich sehr dringend gebraucht. Und dann dauerte es nicht mehr lang, bis mir fast im Sitzen die Augen zu fielen. Ich schaffte es gerade noch bis in mein Zimmer und fiel in den tiefsten Schlaf, an den ich mich seit langem erinnern kann. 

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Wicklow – The Garden of Ireland. 

Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete war ich immer noch müde, aber trotzdem sofort voller Tatendrang. Ich sprang in die Badewanne, huschte direkt danach zum Frühstück und besorgte mir im Foyer erst einmal Umgebungskarten von Wicklow, um mir einen groben Schlachtplan beim Frühstück zurechtlegen zu können, wo ich lang wandern wollte. Denn hey, das ist ist Glendalough, das kleine Örtchen, in dem auch der Film P.S., Ich liebe Dich spielt (zumindest einige Szenen davon). Mal sehen, ob ich der Romantik dieses Film folgen kann und zumindest diese eine kleine Brücke finden würde. Auf der Karte strahlte mich der Schriftzug „Wicklow – The Garden of Ireland“ an. Jaaaa, das hört sich doch vielversprechend an. 

Das Frühstück war im sehr üppig und es gab alles, was das Herz begehrt, vom Croissant über Toast, Brot, Brötchen, Ei, Rührei, Kaffee, Joghurt, Cornflakes, O-Saft… einfach alles! Nur Kaffee, den konnten die auch hier im Hotel nicht. Doch ich habe noch nie in einem Hotel im Ausland übernachtet, in dem der Kaffee auch nur ansatzweise genießbar war, von daher hatte ich auch nichts anderes erwartet. Frisch gestärkt machte ich mich so gegen 9 Uhr dann auf den Weg zu Visitor Center, um mir eine bessere Wanderkarte zu holen, denn die im Hotel war dann doch eher was für den groben Überblick. Im Visitor Center erhielt ich eine besserer Karte, doch hier riet man mir davon ab, die rote Route zu wandern, da ich nur Turnschuhe anhatte und die Wege dort wohl doch etwas steiniger und steiler waren und man ohne feste Schuhe wohl schnell mal umknicken kann. Darauf hatte ich dann wenig Lust, zumal ich noch aus meiner Wanderung im Harz wusste, dass man „weiter oben“ einfach keinen Handyempfang mehr hat… Nö, dann eben andere Routen.

Wanderlust.

Ich entschied mich für den Orange Walk den Berg hoch, dann runter bis zum Upper Lake, den ich zur Hälfte bis St. Kevin Cell ablief, dann zurück, die Green Road um den Lower Lake herum, um dann weiter ein Stück auf dem Wicklow Way zu laufen, vorbei am Visitor Center, um dann auf den St. Kevin’s Way (grau) weiter zu wandern. Vielleicht könnt ihr auf der Karte ein wenig erkennen, wo ich lang gehuscht bin? Kleiner Tipp: das Visitor Center, also meine Start Position, liegt rechts neben dem Lower Lake und ich bin von dort aus links den Berg hoch auf die Orange Route gegangen (also von euch aus gesehen rechts die orangenen Punkte lang). 

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Und soll ich euch was sagen? Ich war so froh, dass ich nicht die steilere Strecke gewählt habe. Mir steckte die Müdigkeit vom Vortag dann doch noch etwas in den Knochen, alles andere wäre mir sicherlich zu hart geworden. Der Derrybawn Woodland Trail (Orange) hat ein Länge von 8 km und geht 160 m in die Höhe, bei dem roten Spinc Walk (der an den Orange Walk anknüpft) wären es dann direkt 460 m steil bergauf gewesen. Nööööö. Das war schon gut so, denn so lief ich noch den Green Road Walk (3 km) und ein Stück um den Upper Lake herum und noch etwa die Hälfte des grauen Weges (2 Km etwa). Damit war ich dann aber wirklich bedient. Doch nun zunächst einmal ein paar Fotoeindrücke für euch: 

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Hier seht ihr die Hotelrückseite, die Wanderwege starteten also direkt am Hotel – die perfekte Lage, um Glendalough zu erkunden! Tja und unten habe ich ein ziemlich blödes Selfie gemacht, aber hey, ohne geht es auch nicht! :D 

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Bis hierhin war ich wirklich noch nicht weit gelaufen, ich hätte die ganze Zeit fotografieren können, so wunderschön fand ich die Landschaft dort. Die St. Savior’s Church wurde übrigens im 12. Jahrhundert erbaut, viel übrig ist davon, wie ihr oben sehen könnt, heute allerdings nicht mehr. 

Nun begann der etwas steilere Anstieg den Berg hinauf. 

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Etwas weiter oben angekommen hatte man schon einen wunderschönen Blick über das Tal. Ich bin mir sicher, wenn im Frühjahr/Sommer alles blüht, dann ist der Ausblick noch atemberaubender. Aber auch so musste ich immer wieder innehalten und einfach nur den Klängen des Soundtracks von P.S., Ich liebe Dich lauschen und die perfekte Symbiose genießen. Hatte ich ja schon erwähnt, dass dies meine musikalische Untermalung für den Trip war, nicht wahr? *kicher* Hier, hört mal rein und stellt euch vor, ihr wärt dort: 

 

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Und noch ein freakiges Selfie! :D Bei den nachfolgenden Fotos war ich dann schon ziemlich weit oben angekommen. Man hatte einen direkten Blick auf den Round Tower und den Friedhof und St. Kevin’s Church. Dorthin würde ich dann später über die Green Road gelangen. 

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_DSC8099An diesem Wegweiser dachte ich mir, wäre es nochmal Zeit für ein weiteres Selfie. Denn ich kann ja wohl kaum nach Hause kommen und nur Landschaftsbilder gemacht haben. Geplant war ein Foto, auf dem ich in die Luft springe.

Nun, was soll ich sagen? Gut, dass nicht allzu viele andere Wanderer vorbei liefen, denn ich stellte mich ziemlich blöde dabei an und verpasste es regelmäßig, rechtzeitig auf den Fernauslöser zu drücken. Es klappte erst, nachdem ich auf Timer umgestellt hatte. Aber schaut euch meine Versuche doch einfach selbst an, ich habe sie mal für euch zusammen gefasst: 

jumpEin Foto ist dann aber doch noch halbwegs was geworden, getreu dem Motto: ein schöner Rücken kann auch entzücken. Und da die ganze Hüpferei so anstrengend war, hatte ich mir eine Pause mit dem allergeilsten Blick auf den Upper Lake verdient. Ich wollte gar nicht mehr weiter laufen, so friedlich wirkte die Umgebung auf mich und so innig fühlte ich mich mit dieser wundervollen Natur verbunden. Ich bin eigentlich gar nicht so, aber das hier hat mich so wahnsinnig geflasht, ich vermag das kaum in Worte zu packen. Also überlasse ich es dann einfach meinen Fotos, für mich zu sprechen: 

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_DSC8144Oben auf den letzten Bildern habt ihr übrigens einen kleinen Blick auf den Poulanass Wasserfall erhaschen können. Was ihr nicht ahnen könnt, denn die Bilder werden dem Wasserfall wirklich nicht gerecht – und glaubt mir, ich habe nach einer Position gesucht, in der ich die Wucht einfangen konnte -: dieser Wasserfall hat ein Getöse veranstaltet, dass man fast sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. Das Wasser, was auch wirklich nicht wenig war, auch wenn es so aussieht, kam in rauen Mengen und mit einer Wucht da runter gerauscht, es war wirklich faszinierend.

Ich versuchte an dieser Stelle eine Langzeitbelichtung von dem Wasserfall zu fotografieren, doch Poulanass ist wohl unfotogen. Durch die Weichzeichnung des Wassers sah der Wasserfall dann noch mickriger aus. Das hat er wirklich nicht verdient. Also meine Freunde, lasst euch nicht täuschen, Poulanass hat es in sich, zumindest zu der Zeit, als ich dort war. Vielleicht lag es auch nur daran, dass es die letzten Tage in Irland wie aus Eimern geregnet hat. Straft mich also nicht Lügen, wenn ihr dort seid und nur ein Rinnsal vorfindet. Ich schwöre, es war anders! ;-)

Vom Poulanass Waterfall waren es dann auch nur noch wenige Meter bergab bis zum St. Kevin’s Cell und Reefert Church am Upper Lake. Heute weiß ich, dass St. Kevin’s Bed anders aussieht. Ich war nämlich gar nicht, wie gedacht, dort. Klassischer Fall von Missverständnis, oder auch Frauen und Karten… hmpf. Ich ging davon aus, dass ich bei St. Kevin’s Bed war, doch dazu hätte ich noch ein Stück weiter den Upper Lake hoch laufen müssen. Aber da ich ja noch einmal wieder kommen möchte, habe ich beim nächsten Mal was zu gucken. Und neue Fotomotive! :D 

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Ein paar Meter weiter gelangt man zum Lower Lake, wo die nachfolgenden Bilder entstanden sind. Und durch die Spiegelungen im Wasser sind sie auch fast meine Lieblingsbilder. Die Bilder lassen sich übrigens mit einem Klick vergrößern, was ich euch auch empfehlen würde. 

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Inzwischen war ich in der Nähe des Round Towers am Lower Lake angekommen. Hier lachte mich eine süße, kleine, geschwungene Holzbrücke an, die nur wenige Millimeter über dem See entlang verlief und von den Ästen der Bäume umschlungen war. Wirkte wunderschön verwunschen. Nachdem ich die Hälfte der Green Road um den Lower Lake herum gelaufen war und fast schon wieder am Upper Lake angekommen war, entschied ich mich dann doch, umzukehren.

An einer Stelle hätte man auf eine Straße abgehen können, doch ich hatte irgendwie zu diesem Zeitpunkt ein wenig die Orientierung verloren, also lief ich sicherheitshalber den Weg über die Brücke wieder zurück auf den ursprünglichen Wanderweg zum Round Tower. Dort angekommen sah ich mir den Friedhof an, die umgestürzten Grabsteine, die Kirchenruinen… und kehrte von dort dann wieder auf den Wanderweg zurück, umrundete das Visitor Center und machte kurz rast im Hotelrestaurant, um schnell etwas zu essen. 

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Dort erkundigte ich mich bei einem der Gäste, ob er eine Ahnung hätte, wo ich diese eine, besagte Brücke aus dem Film finden könnten. Oh ja, vermutlich kennt er sie. Ich müsste zurück nach Laragh, das sind so ca. 10 Meilen… öööööööööööhm… Och nöööö. 10 Meilen sind etwa 16 km. Das war definitiv nicht drin und die Busse fahren von Glendalough ja auch nur 2x täglich. Also keine Chance für Filmromantik dieses Mal. 

Nach dem Essen lief ich dann einmal direkt hinter das Hotel und was musste ich dort feststellen? Ich hätte vom Friedhof direkt die kleine Treppe runter zum Hotel laufen können. Ich war eigentlich schon wieder am Startpunkt angekommen, als ich mich doch nochmal entschied, auf dem Wanderweg weiter zu laufen. Hätte ich das gewusst, hätte ich schneller was zu essen bekommen. ^^ Ich lief dann nochmal auf den Friedhof und tobte meine Fotowut noch ein wenig mehr aus. Wie praktisch auch, dass zu diesem Zeitpunkt keine Reisegruppe mehr unterwegs war und ich den Friedhof ganz für mich allein hatte. :)

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Mein anschließender Weg führte mich am Hotel vorbei auf den St. Kevin’s Way, und auch dort wartete wieder eine Überraschung auf mich. Die Straße, die ich am Lower Lake gesehen hatte… nun, was soll ich sagen, sie führte eben auf genau diesen Weg. Ich hätte also kaum eine Chance gehabt, mich zu verlaufen. Naja, umso besser, so habe ich Glendalough wirklich von allen Seiten erkundet. 

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Wer übrigens mal Low Budget nach Glendalough möchte: es gibt dort auch 1 oder sogar 2 Hostels, in denen man günstig unterkommen kann. 

Nachdem ich über den Tag verteilt an die 15 km gelaufen bin, ließ ich mich Abends noch in der Hotelbar nieder und genehmigte mir ein paar Guiness. Das hatte ich mir redlich verdient. Dort an der Bar traf ich auch den Gast wieder, den ich am Mittag nach dem Weg zur Brücke gefragt hatte. Wir unterhielten uns eine Weile und er entschuldigte sich fast dafür, dass er keine Zeit hatte, sonst hätte er mich nämlich zur Brücke gefahren und mir dabei ein paar Insider-Geschichten rund um Wicklow erzählt. John, so sein Name, lud mich dann ein, mit ihm zu Abend zu essen. Das konnte ich nicht ausschlagen und so verbrachte ich einen wirklich unterhaltsamen Abend mit einem gebürtigen, älteren Glendalougher (sagt man das so?), der so einige Anekdoten aus seiner Heimat zum Besten zu geben wusste. Zum Beispiel hieß mein Hotel wohl früher The Royal Hotel, weil Prince Charles dort einmal übernachtet hat. Da das Internet allerdings auch nicht an Glendalough vorbei gezogen ist, wurde das Hotel später umbenannt in The Glendalough Hotel, da Menschen, die in Glendalough ein Hotel suchen, eben genau diesen Suchbegriff auch im Internet eingeben. Armer Royal! :D 

Also das muss ich zusammenfassend ja mal sagen: Die Irländer, mit denen ich bisher auf meiner Reise zu tun hatte, waren allesamt unglaublich freundlich, zuvorkommend und überhaus hilfsbereit. So ein freundliches Volk habe ich bisher selten erlebt. 

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And John, if you read this: thanks again for the wonderful evening at the Glendalough Hotel Restaurant at the beginning of February. It was a wonderful time for me in Glendalough and I really enjoyed the evening I spent with you. Do you remember the irish words you wrote in my notebook? Go n-éirí an bóthar leat. Let me tell you: I arrived savely back home – with so much stunning impressions of Ireland, as it was possible to take home within three days. I will definitely come back one day! I’ll let you know. Take care of yourself. And please say „Hello“ to the nice waiter and waitress of the restaurant (unfortunately forgot their names, shame on me!). Best wishes from Germany! Sybille. 

So ihr Lieben, wieder spät geworden. Ich geh ins Bettchen!  Go n-éirí an bóthar leat. Das ist irisch und heißt sowas wie: mögest Du eine erfolgreiche, sichere Reise haben! Und damit ist das mein Wort zum Sonntag. 

Dublin, Teil III, werde ich innerhalb der nächsten 2 Wochen nachschießen. Freut euch drauf! 

Schlaft gut, Bille 

P.S.: Was fehlt noch? Richtig, Tag 77 | 365 Tage Fotos:

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