„Du, ich hab‘ ne super Idee. Pack’ Deine Tasche, wir fahren morgen früh nach Paris. Samstag hin, Sonntag wieder zurück. Das wird Dir gut tun. Was meinst Du?“
Oh Gott, ja, nein, ja, nein, eher nein, das ist mir zu spontan, oh je, das überfordert mich, vielleicht, nein, aber doch, aber…
„Ok, machen wir“. Hab ich gerade ja gesagt??? Echt jetzt?
„Coooooool!!! Hast Du echt JA gesagt?! Mega coooool!!! Ich hol’ Dich morgen früh um 7 Uhr ab.“
Überraschung.
Mein bester Freund war mindestens genauso überrascht über meine Antwort, wie ich selbst. Es ging mir seit Wochen nicht gut und er wusste, dass ich mal raus musste. Und er überlegte sich, wie er mir was Gutes tun könnte. Dafür liebe ich ihn, sehr! Für seinen Einsatz, die Gedanken, die er sich immer macht, ja, auch für seinen wilden Aktionismus, auch wenn er mich oft damit überfordert. Normalerweise hätte ich in meinem Zustand, nervlich gerade nicht zu gebrauchen und total überrumpelt, zu seinem Spontan-Einfall, „nein“ gesagt.
Doch diesmal nicht.
Irgendwas in mir wollte mal das Gegenteil von dem zu tun, was ich sonst so tue. Mich einfach mal nicht in mein Schneckenhaus zu verkriechen, sondern die Brust raus strecken, den Rücken gerade machen und mich auf ein Abenteuer einlassen. Here we go! Nach Paris, wooow. Das ist ja sooooo wagemutig. *Ironie off*
Ein paar Stunden später saßen wir bereits im Auto und ich war mir immer noch nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Doch das änderte sich kurze Zeit später, als wir in Belgien in einen Schneesturm kamen. Belgien zog sich innerhalb von 3 Minuten mit einer Schneedecke zu und wir krochen in Schrittgeschwindigkeit weiter und waren einerseits fasziniert von dem Chaos, andererseits überlegte Heinz laut, ob wir nicht doch besser umkehren sollten. Nein, bitte nicht umkehren. Und so plötzlich, wie der Schnee kam, so plötzlich war er auch wieder weg. Das war ein Zeichen.
Bärenhunger.
Gerade rechtzeitig, bevor uns unsere Mägen von Innen nach Außen selbst verdauten, erreichten wir die Stadt der Liebe. Und ich war wirklich direkt verliebt, nämlich in die Idee vom Essen. Ich hatte einen Bärenhunger. Ich bestellte ein Bier zum Essen und konnte es noch gar nicht glauben. Wir waren echt in Paris. Wahnsinn, wie schnell das ging. Total verrückt.
9 Euro für ein 0,5 er Bier sind übrigens auch völlig verrückt. 6 Euro für eine winzige Cola auch. Die spinnen, die Franzosen.
Aber sie haben den Eiffelturm und der macht alles wieder gut. Ich könnte stundenlang einfach nur dort sitzen und auf ihr Wahrzeichen schauen. Das Ding hat ungefähr so eine einnehmende Wirkung auf mich wie unser Rheinturm in Düsseldorf.
Und sie haben Crêpes, die machen glücklich. Und eine Bötchen-Tour auf der Seine auch. Überhaupt macht Bootfahrten und die Nähe zum Wasser glücklich. Immer! Und die Lichter, die machen besonders glücklich in Paris.
Wenn die Stadt ins Dunkel getaucht ist, erhellt von den gelben Lichtern an den Brücken, Straßenlaternen und von dem Glitzern des Eifelturms, dann spürt man auf einmal den Zauber der Stadt der Verliebten. Unschuldig und verrucht zugleich nimmt Paris Dich gefangen und trägt Dich ohne Vorwarnung auf einer Welle der romantischen Empfindungen mit sich fort. Und plötzlich wirst Du ganz still und denkst an Momente der Nähe, spürst die Sehnsucht nach Romantik und Händchen halten und Liebe.
Vielleicht war das der Grund, warum zwei Freunde in Paris mit einer Flasche Sekt in der Hand, eingelullt in ein goldgelbes Lichtermeer, in diesem romantischen Moment auf einmal still – jeder für sich – bedauerten, dass sie diesen Augenblick „nur“ mit dem besten Freund teilten.
PARIS Die Stadt der Liebe. Ihr Zauber scheint wahr. Und wenn ich irgendwann in der Zukunft mal wieder verliebt sein sollte, dann möchte ich genau das: romantisch an der Seine im Abendlicht entlang laufen, Sekt aus Flaschen trinken, Händchen haltend mit dem Mann meiner Träume, und mich einlullen lassen vom Zauber von PARIS – Der Stadt der Liebe. ♥︎♥︎♥︎
Wie ist es mit Dir? Hast Du Paris schon einmal besucht? Als Du verliebt warst? Und selbst erlebt, wovon ich hier spreche? Dann erzähl‘ mir doch davon.
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