Urlaub auf Kreta

Ein kleiner Reisebericht

2008 habe ich Urlaub auf Kreta gemacht. Das ist zwar schon eine Weile her, dennoch erinnere mich heute noch gern an die größte der griechischen Inseln. Ich habe hier ein paar bleibende Eindrücke mitgenommen, die ich heute mit Dir teilen möchte. Hast Du Lust und ein wenig Zeit? Dann los! Lass uns gemeinsam auf eine kurze Blog-Reise nach Kreta aufbrechen.

Eins vorneweg: Ich werde Dir nicht alles über Kreta verraten können. Obwohl ich zwei Wochen auf der Sonnen-Insel verbracht habe (ca. 300 Sonnentage/Jahr mit einer Durchschnittstemperatur von 21,5°C), war die Zeit viel zu kurz, um wirklich die ganze Insel erkunden zu können. Außerdem möchte ich Dir ein wenig Spannung und Neugier übrig lassen für Deinen eigenen Kreta- Urlaub, denn es gibt so einiges zu sehen und auszukundschaften. Kreta ist nämlich gar nicht mal so klein, da gibt es viele Orte, eine tolle Flora und Fauna, jede Menge Geschichte und antike Stätten sowie einige beeindruckende Strände, die es zu entdecken gilt. Freu Dich drauf!

Kreta in Zahlen

Kreta hat eine Fläche von 8.336 m² und ist damit die fünft-größte Insel im Mittelmeer – nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika. Laut Wikipedia liegt sie 160 km südlich des griechischen Festlands. Wenn man die horizontal langgezogene Form einmal durchmessen würde,  käme man in der Länge von rechts nach links auf 260 km. In der Breite misst Kreta maximal 60 und an der schmalsten Stelle gerade einmal 12 km. Das hört sich jetzt nicht so wahnsinnig groß an – da die Insel allerdings sehr bergig ist, kannst Du nicht einfach im Schnelldurchlauf geradeaus von einem Ende an das nächste fahren; dazu braucht es Zeit. Wenn Du die ganze Vielfalt in einem einzigen Urlaub auf Kreta erleben willst, dann solltest Du wohl eine etwas längere Reisezeit einplanen und in jeder Region mehr als ein paar Stunden oder eine Durchfahrt mit dem Auto/Bus verbringen. 

Ankunft auf Kreta und in Adelianos Kampos 

Gemeinsam mit einem Freund startete der Urlaub in Düsseldorf und wir landeten in der Hauptstadt Heraklion (Iraklio), wo ein ziemliches Gedränge auf dem doch überraschend kleinen Terminalgelände herrschte. Irgendwie hatte ich mir den Flughafen ein wenig größer vorgestellt. Nachdem die Koffer eingesammelt waren, ging es mit dann dem Shuttle-Bus zum Hotel Adele Beach in Adelianos Kampos, einem kleinen Hotel-Vorort der Touristen-Hochburg Rethymno.

In dem verschlafenen Nest bekommt man von dem Stadt-Trubel allerdings gar nichts mit. Wenn Du also auf einen Partyurlaub aus bist, dann bist Du hier an der völlig falschen Adresse, denn hier geht es sehr entspannt zu. Ich mag das sehr! Abends ist es auf der einzigen Straße durch den Ort dennoch angenehm belebt und somit auf keinen Fall zu ruhig.

Es gibt in Adelianos Kampos mehrere Hotels, Restaurants und Bars und – natürlich – einige Souvenirshops und einen kleinen Supermarkt. Wer ein Internetcafé oder einen Arzt oder eine Apotheke braucht, wird natürlich auch fündig. Und wenn Du mal Lust auf mehr Trubel hast kannst Du von Adelianos Kampos leicht mit einem Bus in einen der nächstgelegenen Orte fahren, was Dich – auch ohne Auto – recht flexibel macht.

Das Hotel Adele Beach

Das Hotel Adele Beach*** ist eine wirklich schöne kleine Anlage und hat neben einem Pool mit Poolbar auch ein Restaurant mit Terrasse und liegt super direkt am Strand. Aus dem Hotelzimmer heraus waren es – zumindest von unserem Zimmer – gerade einmal höchstens 30 Schritte am Pool vorbei zum Meer. Wenn man wollte, konnte man also direkt aus dem Bett ins Meer stolpern (dazu gleich mehr) und sich dort in in den Sand oder auf eine der Liegen schmeißen. 

Wenn Du lieber am Pool als am Strand liegst: kein Problem, es gibt viele Pool-Liegen inklusive Meerblick und obendrauf das süße Säuseln der Wellen – und ein schneller Cocktail oder Snack ist dank der Poolbar auch nie weit entfernt. Allerdings ist der Pool-”Luxus” nicht geschenkt, denn für die Liegen zahlt man pro Person und Tag eine Extra-Gebühr. Ich glaube, die lag zwischen 3,00 Euro und 3,50 Euro. Ist auch wurscht, denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Preise aus 2008 heute noch gelten. Richte Dich in jedem Fall für den Pool und die Liegen am Strand auf extra Kosten ein, falls Dir das wichtig ist. 

Die Zimmer waren einfach eingerichtet und schon ein wenig in die Jahre gekommen, hatten aber alle ausnahmslos eine kleine Terrasse bzw. einen Balkon. Ich habe auch schon in schlechteren Betten geschlafen, bin da aber ohnehin nicht so anspruchsvoll, denn seien wir ehrlich: mehr Zeit als zum Schlafen und Duschen verbringt man im Zimmer ohnehin nicht!

Eine Klimaanlage und einen Kühlschrank gab es ebenfalls nur gegen Aufpreis und hätte mit ich glaub 9 Euro/Tag zu Buche geschlagen. Der Kühlschrank (bzw. der gesamte Strom) lief allerdings völlig sinnfrei nur dann, wenn man den Zimmerschlüssel im Zimmer in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte. Verlässt man das Zimmer und nimmt den Schlüssel mit (logisch, man will ja auch bestenfalls auch wieder rein) dann ist das ganze Zimmer wieder vom Strom genommen… und damit auch der Kühlschrank. Zum Getränke vorkühlen oder Snacks lagern war das also völlig ungeeignet. Wenn Du also nicht zimperlich bist, dann scheiß auf Klima und Kühlschrank und hau das gesparte Geld im Supermarkt direkt vor der Hoteleinfahrt raus, wo Du stets eiskalte Getränke oder was für den Hunger zwischendurch bekommst; wirklich kein großer Akt. 

Kleiner Tipp, wenn Du kein Freund von Ohropax bist: Lass Dir auf keinen Fall ein Zimmer direkt nach hinten raus in Richtung des Nachbarhotel bzw. zum Stromaggregat geben, da wirst Du mit Sicherheit aufgrund des wirklich unerträglich lauten Brummen wahnsinnig. Ich bin da jedenfalls ein wenig empfindlicher, also musste zack zack ein anderes Zimmer her. Das Hotelpersonal war aber sehr nett und zeigte uns sofort mehrere Zimmer, von denen wir uns dann eins aussuchen konnten. 

Das Essen im Hotel (Halbpension) war wirklich lecker und immer frisch zubereitet und es gab definitiv am Buffet genügend Auswahl für jeden Geschmack. Natürlich wiederholte sich das Buffet nach einiger Zeit, aber die notwendige kulinarische Abwechslung kann man sich ja zwischendurch einfach im Ort holen. 

Kurzum: für einen günstigen Urlaub ist das Hotel allemal zu empfehlen und vielleicht ist es heute inzwischen auch mal wieder renoviert worden. ;-)

Der Strand

Der Strand und das Meer waren okay, Traumstrand ist aber etwas anderes, das muss man ganz klar sagen. Das lag nicht an den Steinen, die überall verteilt lagen, sondern hauptsächlich daran, dass es keinen Strandreinigungsdienst gab und der Strand insgesamt nicht so sauber war, wie man es sich wünscht. Einige Urlauber sind leider einfach unverantwortlich und zu faul, um ihren Müll wieder mitzunehmen, darüber könnte ich mich sehr  ärgern. Flaschen und Plastiktüten gehören in den Müll und nicht an den Strand oder ins Meer. Ganz klare Kiste! 

In dem Meerabschnitt direkt am Hotel sind Felsen (keine Steine, sondern wirklich Felsen), über die man in jedem Fall hinweg klettern muss, um ins Wasser zu kommen. Magst Du? Kriegst Du hier. Ohne Gummischuhe einfach ins Wasser sprinten kannst Du aber vergessen… es sei denn, Du Hast Bock, Dir die Füße an den scharfen Kanten zu verletzen oder gar auf den Felsen auszurutschen und hinzufallen. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche, das kann mitunter sehr schmerzhaft sein und zu fiesen blauen Flecken führen, wenn nicht sogar zu Schlimmerem. Diese Gummi- oder Strandschuhe, mit denen man auch ins Wasser kann, kannst Du aber an jeder Ecke für kleines Geld kaufen. Oder besser noch: Geh einfach 50 Meter nach rechts oder links, denn der Strand ist ewig lang, da gibt immer mal wieder Stellen, an denen keine Felsen sind. 

Für lange Strandspaziergänge nach dem Frühstück oder im Sonnenuntergang ist der Strand von Adelianos Kampos mit seinen immer wiederkehrenden Sonnenschirmen aus Stroh oder Palmenblättern und weitem Blick bis rüber nach Rethymno trotzdem wirklich schön. Abends sieht man die Lichter der Stadt und wenn sich die Sonne langsam hinter dem Felsen verkrümelt, ergibt sich ein total schönes und unglaublich farbintensives Bild. Mochte ich in jedem Fall sehr. 

 Ausflugsziele

Ein Besuch der Städte Rethymno oder Chania mit ihren wunderschönen venezianischen Häfen sollte Pflicht sein. Hier kannst Du Dir Kultur, antike Geschichte und ausgedehntes Schlendern durch kleine Gassen der Altstadt und über die Märkte sowie Shopping satt geben.

In der Universitäts-Stadt Rethymno z. B. kannst Du den Hafen besichtigen und eine Boots-Tour mit dem Original Piratenschiff Captain Hook machen und wenn Du magst verschiedene Moscheen und Kirchen besichtigen. Chania bietet Dir mehrere Denkmäler, die Agora (Markthalle), die Türkische Festung und Ausgrabung Aptera und ebenfalls eine Menge verschiedener Museen. Chania hat mir persönlich auf alle Fälle besser gefallen, aber wen wundert’s, schließlich nennt man die Stadt auch das „Juwel Kretas“. 

Tagesausflug nach Gramvoussa und Balós Beach

Ein absolutes MUSS, wenn Du auf Kreta bist, ist definitiv ein Tagesausflug zur Festung von Gramvoussa und zur Lagune von Balós. Mit dem Bus fährt man zwar von Adele wirklich lange bis nach Kissamos, von wo die Fähren dann starten (und wenn Du weiter hinten auf der Strecke einsteigst, musst Du unter Umständen stehen), doch ab hier beginnt ein kleiner Traum. Allein die ca. 1-stündige Überfahrt nach Gramvoussa war schon ein Highlight für mich… nichts als das weite, tiefblaue und glitzernde Meer und ab und an ein paar imposante Felsen. Traumhaft!

Auf Gramvoussa erbauten die Venezianer 1579 eine Festung, die später den Piraten noch als Unterschlupf diente. Heute ist davon nur noch eine Ruine übrig und die ameisenmäßig den Felsen hochkletternden Passagiermassen von 600-700 Menschen pro Schiffsladung kommen einem ein wenig störend vor (obwohl man ja selbst einer von ihnen ist), dennoch lohnt sich der Ausflug und der etwa 30-minütige Aufstieg den Felsen zur Burgruine hinauf (zieh besser keine Flip Flops an!). Oben angekommen wirst Du mit einem Wahnsinnsblick auf das offene Meer und die türkis-blaue Lagune von Balós belohnt. Malerisch vor Gramvoussa liegt auch ein altes Schiffswrack, was einen wirklich ein wenig in der Zeit zurückträgt. 

Anschließend geht es kurze Zeit später mit derselben Fähre einmal um den Felsen herum nach Balós Beach. Diese Lagune hat so ein unglaublich klares, aber irre salziges Wasser mit einer so intensiven Farbe, dass man sich fast ein bisschen wie in der Karibik vorkommt. Auch der Sand der kleinen Landzunge ist so schön weiß und fein und weich, irre! Hier gibt es nichts als Meer und Ziegen und Felsen und Klippen… und dann natürlich zeitweise die Touristen. Die Stille und Reinheit dieser schönen Orte wäre wirklich noch imposanter ohne die vielen Menschen, doch Gott sei Dank verlaufen sich die Massen nach einiger Zeit bzw. gingen viele auch schnell wieder  zurück auf die Fähre, da es ihnen in der prallen Sonne dann doch zu heiß wurde. Entgehen lassen solltest Du Dir diesen Ausflug wirklich auf keinen Fall, vertrau mir!

Kleiner Tipp zum Schluss

Was sonst noch auf der Must-To-Do-Liste stehen sollte? Ganz klar ein Besuch bei Mr. Gyros in Adelianos Kampos; jedenfalls dann, wenn Dein Hotel ohnehin in dem Örtchen liegt. Ich selbst esse zwar inzwischen kein Fleisch mehr, aber damals schon noch und für Gyrosfans gibt es dort das wahrscheinlich weltbeste Gyros überhaupt, klassisch mit Pommes oben drauf und ne wirklich satte Portion zu einem vernünftigen Preis. 

So und nun viel Spaß bei Deiner nächsten Urlaubsplanung!

Liebe Grüße,

Bille ♥

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