Die Bahn rattert laut vor sich hin, Deine Mitfahrer telefonieren und ungefragt erfährst Du, dass Tante Hilde an einem fiesen Fußpilz leidet. Die Autos rauschen an Dir vorbei, auf der Arbeit klingelt das Telefon in einer Tour, der Drucker rotiert, Deine Kollegen schnattern, die Baustelle nebenan terrorisiert Dich den ganzen Tag mit Knattern und Hämmern und dem Gebrüll der Arbeiter.
Wir sind ständig umgeben von Geräuschen, kommen kaum zur Ruhe. Und Zuhause schaltest Du den Fernseher an, um Dir selbst vorzumachen, Du wärst nicht allein. Oder Du drehst das Radio an oder hörst Dein Lieblings-CD. Hauptsache Du bist nicht von Stille umgeben.
STOPP!
Wann hast Du Dich das letzte Mal hingesetzt und entspannt das ruhige „Nichts“ genossen? Einfach mal 10 Minuten mit einer Tasse Kaffee oder Tee in der Hand aus dem Fenster geschaut und die Ruhe wirken lassen? Lange her, oder?
Ich bin genauso. Ich bin ein Freund von Musik, sie wird angeschaltet, sobald ich zuhause bin. Sie hebt meine Stimmung, unterstreicht sie, ich kann damit auch meine Produktivität beeinflussen. Vieles läuft mit Musik einfach leichter. NUR Ruhe kann ich auch nicht so gut.
Deine innere Ruhe finden ist wichtig!
Doch manchmal brauche ich ein paar Minuten stilles Nichts, um mich mal wieder zu erden. Diese ständige Betriebsamkeit um uns herum stresst Deinen Körper, Deinen Geist. Bei mir fängt es irgendwann unter der Kopfhaut vor Anspannung an zu kribbeln und dann weiß ich: jetzt ist mal Pause angesagt. Das sind Momente, in denen runterfahren und einfach mal still sein einfach gut tut.
„Der Raum des Geistes, dort wo er seine Flügel öffnen kann, das ist die Stille.“
(Antoine de Saint-Exupéry: Ein Lächeln ist das Wesentliche)
Während ich in Irland war ist mir bewusst geworden, wie sehr das Stadtleben und die Dauerpenetration mit Lärm und lauten Geräuschen mich unter Strom stellt. Als ich in den Bergen in Glendalough saß, auf den See schaute und allein mit mir und den Geräuschen der Natur war, da kam ich runter, fühlte mich plötzlich erleichtert, ja sogar frei. Es war eine reine Wohltat in diese Ruhe einzutauchen und die Last der Dauergeräusche los zu lassen, eins zu werden mit mir selbst. Ich spürte meine Gefühle und Empfindungen mal wieder, konnte endlich mal wieder in mich hinein horchen. Ohne Ablenkung.
Das kannst Du aber auch zuhause haben. Dafür muss Du nicht nach Irland fahren, auch wenn das sicherlich einer der schöneren Orte ist, um zur Ruhe zu kommen. Dein Wohnzimmer reicht dazu aber auch völlig.
Versuch es einmal selbst:
Schalt‘ die Musik mal ab, den Fernseher aus, lausche einfach nur den Geräuschen, die natürlich da sind. Und damit meine ich nicht den Straßenlärm. Hör auf das Ticken der Uhr, welches sich gleichmäßig vorwärts schleicht. Das leise Wimmern und Brummen der elektrischen Leitungen. Das Klopfen der Heizungsrohre. Ist da überhaupt was? Vielleicht hörst Du sogar leises Vogelgezwitscher, je nachdem, wo Du wohnst.
Wenn Du in der Stadt direkt an einer viel befahrenen Straße wohnst, schließe die Fenster. Setz’ Dich gemütlich hin, schalte ab. Nur für ein paar Minuten. Schau aus dem Fenster oder schließe die Augen, lass‘ den Blick einfach treiben und denke an Nichts, atme ruhig. Träume. Einfach mal so, ein paar wenige Minuten lang. Horche dabei in Dich hinein.
Du wirst merken, wie beruhigend diese paar wenigen Minuten der Ruhe doch sein können und wie schön diese kurze Zeit mit Dir selbst und sonst nichts ist.
Versuch es. Am besten jetzt gleich. Wie hast Du Dich davor, dabei und danach gefühlt? Konntest Du Dein innere Ruhe finden? Schreib‘ es einfach in die Kommentarbox weiter unten.
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Ja das haben wir zunehmend alle verlernt – in einer Zeit, wo man jederzeit und überall erreichbar sein muss, KANN man sich gar nicht mehr auf EINES konzentiereren, auch nicht auf ein paar Minuten Rückzugszeit :-/
Ich merke das ganz verstärkt an mir selbst seit einigen Jahren des Online-Seins: schnell mal zu Facebook gucken, schnell mal Mails checken, schnell mal zum Blog rüber, ach ja, und die RSS-Feeds schnell checken … und wenn ich dann ein Buch lesen möchte, ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich in der gleichen Schnell-Schnell-Manier das Buch mehr „scanne“ als lese.
Man muss wieder ganz diszipliniert lernen, sich ganz EINER Sache hinzugeben, sich auf EINES zu konzentieren und dass dann ganz bewusst langsam tun, sich von der Online-Hektik mal eine Auszeit gönnen.
Seit ich mich ganz bewusst darauf konzentriere, fühle ich mich ausgeglichener, ruhiger und trotz der Entschleunigung schaffe ich mehr.
Meine „innere Ruhe“ gönne ich mir dann morgens, wenn noch alles ruhig ist, mich draußen hinsetzen, den Duft des nahenden Sommers riechen, in den Himmel gucken, tief atmen …
Oder auch alternativ: bewusst Handy und Tablet daheim lassen, mit einem Buch ins Straßencafé gehen – das ist für mich die pure Erholung :-)
Stimmt, Handy/Tablet & Co. sind tatsächlich – so schön sie auch sind – Fluch & Segen zugleich. Dieses Gehetztsein kenne ich auch. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man zwischendurch wirklich mal bremst und Luft holt!
Den Duft des Sommers riechen… sehr schön gesagt übrigens! Dachte ich gestern nach dem Regen, dass es nach Sommer riecht. ;-)
Danke für Deinen Kommentar und hab noch einen schönen Tag. LG Bille
Danke, du auch. Freu mich schon auf deine neuen Artikel. Du hast so einen wunderbaren Stil zu Schreiben … finde ich sehr unerhaltsam und die Themen sehr bereichernd.
Wie lieb von Dir, das freut mich total. Danke. :)
Gern :-) Auf bald!